Interview mit Ali Hamraz über seine Lehre als Elektroinstallationstechniker

Drittstaatsangehörige mit erfolgreicher beruflicher Laufbahn in Österreich

Magst du dich kurz vorstellen?

Mein Name ist Ali Hamraz, ich bin in Jaghuri Ghazni, Afghanistan geboren und aufgewachsen und lebe seit August 2008 in Österreich.

Wie lange hat es gedauert, bis du eine geeignete Ausbildung gefunden hast?

Ich habe im Juli 2010 eine Ausbildung als Elektroinstallationstechniker beim BFI Wien begonnen, im März 2012 habe ich die Lehrabschlussprüfung absolviert. Seit April 2012 bin ich in Wien als Facharbeiter (Elektroniker) berufstätig. Zurzeit renoviere ich mit meinen Arbeitskolleg*innen unser Parlament.

Wie hast du deine Lehrstelle gefunden?

Es hat ca. zwei Monate gedauert bis ich einen Platz in der Berufsschule bekommen habe. Die Ausbildung habe ich durch ein Beratungsgespräch beim AMS (Arbeitsmarktservice) Wien gefunden.

Was hat dir bei der Suche nach einer Lehrstelle am meisten geholfen?

Das Glück hat mit mir gut zugespielt. Aber auch mein Wille, mein Interesse und mein Engagement haben dazu beigetragen, dass ich die Beraterin bei meinem Beratungsgespräch beim AMS überzeugen konnte, mir einen Ausbildungsplatz zu geben und so in mich zu investieren.

Mit welchem Sprachniveau hast du deine Lehre begonnen?

Mit dem Niveau B1.

Welche Begabungen zeichnen dich aus?

Genauigkeit, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit

Wie hast du deine Stärke herausgefunden?

Generell habe ich hohes Interesse im technischen Bereich gehabt und ich habe in meinem Herkunftsland in diesem Bereich bereits Erfahrung gesammelt und mich dort wohlgefühlt. Deshalb  wollte ich unbedingt Elektrotechniker werden.

Was magst du besonders an deinem Beruf?

Den Kontakt mit meinen Arbeitskolleg*innen und den Kontakt und die Kooperation mit andren Firmen, die auch auf den gleichen Baustellen arbeiten. Ich mag verschiedene Kulturen.

Womit hast du in deinem Beruf Schwierigkeiten?

Die Sprache war die größte Schwierigkeit, die ich gehabt habe. Und dass ich keinen Lehrplatz in einer Firma gehabt habe, sondern die praktische Arbeit in der BFI Werkstatt geleistet habe.

Was waren die größten Herausforderungen im Betrieb und in der Berufsschule für dich?

Die größte Herausforderung war für mich die Sprachkenntnisse, ich musste mich jeden Tag damit beschäftigen, um neue Wörter und Vokabeln zu lernen.

Was waren deine Erwartungen an deine Lehrzeit?

Meine Erwartung an die Lehrzeit waren, gute Noten zu schreiben. Dafür musste ich viel lernen. Ich habe mir erwartet, dass ich eines Tages ausgebildet werde und als Elektrotechniker arbeiten kann.

Wie hast du dich nach deinem Abschluss gefühlt?

Ich habe ein megagutes Gefühl gehabt, weil ich das geschafft habe, was ich mir gewünscht habe. Danach habe ich das Gefühl gehabt, dass ich jetzt gelernter Elektrotechniker bin und einen fixen Job haben werde, damit ich selber gut leben kann und auch meine Verwandten finanziell unterstützen kann.

Was würdest du anderen, die eine Lehrausbildung machen möchten, empfehlen?

Ich empfehle allen, die auf der Suche nach einer Lehre sind, den ersten Beratungstermin beim AMS ernst zu nehmen. Man sollte pünktlich erscheinen und am besten bereits eine konkrete Ausbildung vorschlagen, die man machen möchte. Je konkreter desto besser. Man kann auch vielleicht Kostenvoranschläge mitnehmen oder sich elektronisch zukommen lassen. Den ersten Beratungstermin sollte man  ernst nehmen, weil  er sehr entscheidend darüber ist, ob eine Vereinbarung zwischen dir und dem/der zuständigen Berater*in zu Stande kommen wird. Danach wird sich der/die Berater*in an die Vereinbarung halten und wird versuchen, einen über die gewünschte Berufe zu informieren und zu einem Ausbildungsplatz zu vermitteln.

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